Ba’ja V (Jordanien)

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Die Erforschung von Ba’ja V war Teil eines archäologischen Gesamtprojektes ‚Ba’ja – Archäologie einer Landschaft‘, die gemeinsam von H.-D. BIENERT (DEI-Amman), R. LAMPRICHS (Dresden) und D. VIEWEGER (Wuppertal) geleitet und großzügig von der Fritz Thyssen Stiftung und dem Deutschen Evangelischen Institut finanziert wurde. Ba’ja V lag im Bereich der Verantwortung von D. VIEWEGER.
Der archäologische Fundplatz Ba’ja V liegt nur etwa 150 m nordwestlich der Grabungsquadrate K-L 51-52 von Ba’ja I. Im Verlauf der Ausgrabungen von Ba’ja I im Oktober 1999 machte der Fahrer Muhammad Salameh die Mitglieder des Grabungsteams von Ba’ja I auf Silexfunde aufmerksam, die er im bezeichneten Gebiet an der Oberfläche entdeckt hatte.

Das Auffinden der Silex-Artefakte von Ba’ja V steht im direkten Zusammenhang mit dem noch im Bau befindlichen großen Wasserbecken an gleicher Stelle. Die Bulldozer, die dort über einen weiten Bereich große Mengen von Erdreich bewegten, haben einen archäologischen Fundplatz in Mitleidenschaft gezogen, dessen genaue Lage trotz mehrtägiger Surveyarbeit, die im zentralen Fundbereich die oberen 10 cm der heutigen Oberfläche mit einbezogen, bisher nicht zu ermitteln war.

Gefunden wurden Steinwerkzeuge wie Messer, Schaber und Bohrer, eine recht beachtliche Zahl sorgfältig gearbeiteter Pfeilspitzen, sowie Fragmente eines Steingefäßes und eines Keulenkopfes. Sie datieren – wie die bisherige Auswertung ergab – ins präkeramische Neolithikum.
In einem 100 x 100 m großen Umfeld befanden sich eine größere und mehrere kleinere Aschelinsen, die allerdings nicht mit Sicherheit den Silexfunden zuzuordnen waren. Ohnehin wurde mindestens ein weiterer großer Aschebereich von den Erdarbeiten erfasst und weit über das Gebiet zerstreut.

Blick über Ba’ja V

Es fehlt jeglicher Hinweis auf architektonische Reste. Nach der Funddichte zu urteilen, sollte die größte Wahrscheinlichkeit zum Auffinden des präkeramisch-neolithischen Ortes oder Lagerplatzes unter der westsüdwestlichen Begrenzung des Wasserreservoirs liegen. Eine Bestätigung dieser Beobachtung ist natürlich nur durch Ausgrabungen zu erreichen.

Ausgrabungen fanden im Sommer 2001 nach Absprache mit dem BAI durch Herrn H.G. Gebel (Berlin) statt – jedoch wurden keine architektonischen Reste aufgefunden.

Publikationen

  • Hans-Dieter Bienert; Roland Lamprichs; Dieter Vieweger unter Mitarbeit von Katrin Bastert, Janet Haberkorn, Nasser Hindawi et al.: Ba’ja – Archäologie einer Landschaft in Jordanien. Bericht über archäologische Feldforschungen. In: Ricardo Eichmann (ed.), Ausgrabungen und Surveys im Vorderen Orient I, Rahden/Westf., 2002, 159-213.
  • Hans-Dieter Bienert; Roland Lamprichs; Dieter Vieweger, in Zusammenarbeit mit Katrin Bastert, Janet Haberkorn, Nasser Hindawi et al.: Ba’ja – The Archaeology of a Landscape. 9000 Years of Human Occupation. A Preliminary report on the 1999 Field Season. Annual of the Department of Antiquities of Jordan, 2000, 119-148.
  • Dieter Vieweger; Hans-Dieter Bienert; Roland Lamprichs: Ba’ja V.  A Newly discovered Neolithic Site in the Ba’ja Region. Occident & Orient 4.1/2, 1999, 72.
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